Jeder kann sich durch Haut- und Schleimhautkontakte mit anderen Menschen anstecken

Jährlich erkranken in Deutschland etwa 6.250 Frauen und rund 1.600 Männer an Krebs, der auf einer HPV-Infektion basiert. Jährlich gibt es 4.600 neue Krebserkrankungen am Gebärmutterhals bei Frauen. Jährlich sterben etwa 1.500 Frauen daran.

HPV-positiv?

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Jährlich infizieren sich 14 Millionen Menschen neu mit HPV

HPV ist eine Kontaktinfektion

Eine Infektion mit dem Humanen Papilloma Virus (HPV) ist extrem ansteckend, zeigt aber nur selten Symptome. Viele Menschen wissen nicht, dass sie den Virus in sich tragen.

Eine Ansteckung erfolgt überwiegend durch ungeschützte sexuelle Kontakte. Die Erreger gelangen über kleinste Verletzungen der Haut oder über Schleimhäute in den Körper.

Seltener werden Papillomaviren durch Schmierinfektionen bei Benutzung von Gegenständen, z. B.  gemeinsam benutzte Handtücher, Trinkgläser oder Zahnbürsten übertragen. Auch die Übertragung bei einer bereits bestehenden Infektion durch eine Schamhaarentfernung mittels Rasur kann zu einer Infektion zuvor nicht betroffener Körperregionen führen. Die Übertragung von der Mutter auf das Neugeborene während der Geburt ist auch möglich.

Junge Menschen sind besonders gefährdet.

16- bis 25-Jährige stecken sich zu 14 bis 16 % mit HPV an

Wie viele kennen den Begriff HPV überhaupt?

Leider können nur Wenige etwas mit den Begriffen HPV, HPV-Test und PAP-Abstrich anfangen. Diejenigen, die geimpft sind, kennen das Wort HPV, aber ihr Wissen über HPV ist noch nicht ausreichend.

Vier von fünf Personen stecken sich im Laufe ihres Lebens mit den HPV-Viren an. Ist man sexuell aktiv, kann man sich nicht vor HPV schützen. SAFER-SEX: Kondome, Femidome oder Dental Dams bieten zwar keinen vollständigen, aber hohen Schutz. Die HPV-Viren können auch an nicht geschützten Stellen sitzen.

Hier kann man den Safer-Sex-Check machen

Es spielt auch keine Rolle, wie und mit wem man Sex hat. Miteinander reden und vorsorgen nicht vergessen!

Zytoabstrich-Gina

Die Ansteckungs- bzw. Inkubationszeit

Ein Partner mit einer Läsion, d. h. mit einer durch HPV bedingten Zellveränderung, infiziert den anderen mit hoher Wahrscheinlichkeit. Frauen, die im HPV-Screening positiv getestet sind, stecken bis zu 70 % ihrer männlichen Partner an.

Nach Schätzung des Robert Koch-Instituts beträgt die Dauer zwischen HPV-Infektion und Ausbildung von Genitalwarzen zumeist zwei bis drei Monate während einer Zeitspanne von 2 Wochen bis 8 Monaten. Die Schätzung der Zeitspanne zwischen dem Ausbruch einer persistierenden Infektion mit Hochrisiko-HPV-Typen und einer hochgradigen zervikalen Dysplasie liegt bei drei bis sechs Jahren, zwischen einer hochgradigen Dysplasie und einem invasivem Karzinom bei ca. 10 bis über 30 Jahre. Daten für Infektionen mit Hochrisiko-HPV-Typen bei Männern bis zur Tumorentwicklung bei persistierenden HPV-Infektionen sind bisher nicht verfügbar.

PAP-Test und HPV-Test

Für Frauen ist die jährliche gynäkologische Untersuchung mit PAP-Abstrich sehr wichtig. Diesen Test oder Befund hat der Arzt George Papanicolaou entwickelt. Der Test wird in PAP0 bis PAPV klassifiziert und er gibt Aufschluss darüber, ob und wie stark Zellen krankhaft verändert sind. Der PAP-Test ist eine wichtige Vorsorgemaßnahme zur Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung, um stärkere Zellveränderungen rechtzeitig zu diagnostizieren und zu therapieren.

Ein HPV-Test auf Krebsviren wird darüber hinaus bei einem unklaren PAP-Abstrich, zur genauen Feststellung einer Infektion mit Hoch-Risiko-Typen oder Niedrig-Risiko-Typen und zur Verlaufskontrolle bei einer Konisation durchgeführt. Viele Gynäkologen machen die Diagnose von einem HPV-Test abhängig. Hier wird analysiert, ob eine Frau mit Humanen Papillomaviren, die zumeist Auslöser von Gebärmutterhals sind, infiziert ist. Der HPV-Test ist noch nicht Bestandteil des gesetzlichen Früherkennungsprogramms (erst ab 2020) und als Krebsfrüherkennung für Selbstzahler. Von den gesetzlichen Krankenkassen werden die Kosten bei bereits auffälligen Befunden übernommen.

Von der Infektion bis zu einer gravierenden Zellveränderung liegen durchschnittlich zehn Jahre. Männer sollten sich von einem Urologen, Darmspezialisten oder dem behandelnden Hausarzt beraten lassen.

Hier erhalten Sie täglich kostenlos von 8h bis 20h telefonisch Auskunft: Deutsches Krebsforschungszentrum, Telefon: 0800 – 420 30 40.